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02 / 2020 September

Eine eigenartige Zeit ist das: draußen der heiterste Frühherbst und wegen dem miesen Ding mit "C" bleibt einem alles irgendwie quer im Hals stecken. Aber im Garten ist man ja sicher, und da es mit dem Reisen in diesem Jahr ja eher Essig war, durften wir uns über eine vollständige und ungeteilte Gartensaison freuen. Wer weiß, vielleicht wollen wir in Zukunft gar nicht mehr weg. Der golden Rabbit wäre darauf vorbereitet! Wir haben uns vom Virus nicht einschüchtern lassen und sind in diesem Jahr mutig vorangeschritten: mit Feme de Sainte Marthe haben wir einen neuen, ziemlich tollen Saatgutlieferanten für wunderbare alte und bewährte Gemüsesaaten gefunden - die finden Sie hier. Und wir - und darauf sind wir echt ein wenig super-stolz - haben eine feine Kooperation mit den netten Leuten vom englischen Meister-Garten Great Dixter begonnen. Exklusiv bei the golden Rabbit gibt es nun die "The 10 Great Dixter Signature Flowers" als Saatgut und dazu auch die wunder-schönen Staudenstützen, die dort in der Holzwerkstatt gefertigt werden. Aber dazu später mehr. Dann haben wir in England einen feinen Saatgutzüchter aufgetan, der uns ab sofort für die neue "golden Rabbit Collection" schöne und außergwöhnliche Blumensaat liefert. Und Tulpen sind auch schon wieder eingekauft ... und für alle jene, es nicht lassen können, sich in fremde Gärten zu träumen, haben wir ein ultra fesches "Vor-Corona-Rabbit en Route" nach Giverny zu bieten. Wenn das kein knuffig dicker Herbstauftakt ist, wissen wir auch nicht weiter ...

Ferme de Sainte Marthe... feinstes französisches Saatgut für den fortgeschrittenen Gemüsegärtner

Wir haben uns entschieden unseren Horizont bei dem Gemüse- und Kräutersaatgut ein wenig zu erweitern und auch mal einen interessierten Blick auf Heilkäuter zu werfen. Auf der Suche nach gutem biologischen Saatgut sind wir über den großartigen französischen Saatgutzüchter "Ferme de Saint Marthe" gestolpert und seither sind wir hin und weg von dessen Saatgutangebot. Kleine runde Möhren, runde und lange Radieschen, Cornichons, Petersilenwurzeln, Artischocken, Carden, Walderdbeeren, unzählige unterschiedliche Kürbisse, ausdruckstarke Salate, viele alte Sorten aus den Gemü-segärten Frankreichs, der Schweiz, Deutschlands, und Italiens - Auberginen, Tomaten: rund, lang, klein, groß und in allen Farben ... wenn man das Sortiment durchschaut läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen und man hört den Koch in der Küche jauchzen. Wir werden das Angebot Stück für Stück ausbauen. Bitte wundern Sie sich nicht - das französische Saatgut ist ein wenig teurer - aber meistens stecken in den Packungen mehr Saat und natürlich ist es ist biologisch und samenfest. Ferme Saint Marthe ist eine kleine Kooperative aus der Nähe von Angers an der Loire. Wir freuen uns sehr über diese neue Zusammenarbeit!

Gespannte Luft - was ist das?

Ich höre Sie sagen: "Gespannte Luft? Kenne ich! Das ist, wenn ich Fußball sehen möchte, und meine Frau will, dass ich den Rasen mähe". Das, meine Herren, ist dicke Luft. Das ist etwas anderes. Gespannte Luft ist ein Hilfs-mittel bei der Stecklingsvermehrung. Denn wer Pflanzen über Stecklinge vermehren möchte, der muß sicherstellen, dass die kleinen, zarten Stecklinge (die ja absolut keine Wurzeln haben) so lange nicht austrocken, bis sie es geschafft haben, die ersten feinen Wurzeln zu bilden. Um die Austrocknung zu vermindern muß in der den Steckling umgebenden Luft, die Feuchtigkeit erhöht werden und konstant hoch bleiben. Das macht man indem man dem Steckling eine eigene kleine Biosphäre baut. Die Varianten wie das am besten geht sind ohne Zahl: am einfachsten stülpt

man einen Klarsichtbeutel über den Topf, oder ein Glas oder eine Plastikbox, oder man schneidet eine große PET-Flasche unten ab und nutzt sie als kleines Gewächs- haus... Und wenn Sie dies machen, dann - ja dann erzeugen Sie "gespannte Luft". Herzlichen Glückwunsch!


Regenwürmer sind erstaunliche Tiere. Wenn man sich einmal in Ruhe auf einen Stein setzt, und so einen Wurm ganz genau betrachtet, dann wird einem schnell klar, dass an diesen kleinen Kollegen nichts fies oder ekelig ist. Sie werden feststellen: die Haut von Regenwürmer ist nicht glitschig sondern eher trocken. Sie werden sehen wie unglaublich schnell die Würmer sind wenn sie sich bedroht fühlen, und wie scheinbar mühelos sie sich selbst in härteres Erdreich bohren. Regenwürmer sind Pflanzenfresser, sie ziehen nachts Blätter, Stängel oder Keimlinge in ihre Gänge um sie dort verrotten zu lassen. Ist das organische Material von Mikroorganismen weich gemacht kann der Regenwurm, der nur schnappen und nicht kauen kann, es zusammen mit Erdreich einsaugen und verdauen. Die Nahrung wandert dann durch den ganzen Wurm und kommt am anderen Ende als wertvoller Wurmhumus wieder heraus. Regenwurm-Kacka enthält jede Menge Kalk, Magnesium, Phosphor und Kalium und ist ein toller Dünger. Die Gänge, die der Wurm gräbt, (sie sind (irre) bis zu 40 Meter lang und bis zu 3 Meter tief) durchlüften den Boden auf natürliche Weise und sorgen für gute Drainage.

Regenwürmer sind in Segmente geteilt. Die Segmente sind mit je 4 kurzen Borsten versehen, sie dienen der Fortbewegung und werden vom Wurm mit der Muskulatur gesteuert. Regenwürmer wachsen am hinteren Ende. Je älter der Wurm umso mehr Segmente hat er. Die Segmente sind vollkommen identisch und durch eine feine Wand voneinander getrennt. Einzig das Kopf- und das Endsegment ist unterschied- lich. Alte Regenwürmer haben bis zu 180 Segmente. Ummantelt werden die Segmen-te von einem Hautmuskelschlauch - das ist

eine Schicht Haut, die fest mit einem darunter- liegenden Muskel verbunden ist. Beim Regenwurm mit einem Längst- und einem Ringmuskel. Die Leibeshöhle des Wurms ist mit Flüssigkeit gefüllt, geteilt in die Segmente sorgt diese Flüssigkeit für die Stabilität des wirbellosen Wurms. Kriecht der Wurm, wird die Flüssigkeit zwischen den Segmenten hin und her gepresst. Diese "Saug-Pumpen-Fortbewegung" kann mit bloßem Augegut beobachtet werden. Mit seinen Chitinborsten klemmt der Wurm sich auch in seinen Gängen fest. Wie gut

ihm das gelingt, kann man beobachten, wenn man sieht welch große Mühe Vögel haben, einen Wurm aus seinem Gang zu ziehen. Regenwürmer sind Zwitter - finden aber die Paarung mit einem anderen Wurm viel schöner als Sex mit sich selbst... Das man Regenwürmer an jeder beliebigen Stelle zerteilen kann und der Wurm dann weiterlebt weil das abgetrennte Segment nachwächst, ist übrigens eine Legende. Wahr ist: alle Segmente ab dem 40. Körper-Segment können ersetzt werden. Der Regenwurm kann diese Segmente sogar

selber abwerfen. Er tut dies auch wenn ein Vogel ihn am Hintern zieht. Jede Verstüm-melung vor dem 40. Segment aber bedeu-tet den sicheren Tod. Denn auch Regen-würmer haben ein Herz-Kreislauf-System, das - ähnlich wie das unsere - auf größere Löcher an unglücklichen Stellen recht sensibel reagiert. Obwohl: Herzen hat der Regenwurm genug - in seinen Segmenten

7 bis 11 liegen insgesamt 10 Herzen. Freuen wir uns also, wenn wir eines der charakte-ristischen Wurmhäufchen im Beet finden. Zeigt es doch: diese Erde wird von einem Genossen mit viel Herz bewohnt!


Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer.

Wußten Sie, dass der Regenwurm lange Zeit als Schädling galt? Jahrzehntelang haben Bauern und Gärtner versucht ihn um die Ecke zu bringen bis Charles Darwin kurz vor seinem Tod im Jahr 1882 endlich seine umfangreichen Forschungen zum Regenwurm vorstellte. Darwins These war, dass der Regenwurm für die Bildung einer lebendigen, gesunden Ackererde unverzichtbar sei. Er setzte alles daran das Leben dieser kleinen Würmer zu erforschen und scheute bei seinen, heute zum Teil skurril anmutenden, Experimenten keine Mühen: Er setzte die Würmer auf das Klavier, schrie und pfiff auf schrillen Pfeifen um zu ergründen ob Regenwürmer Ohren haben.

Er suchte die Augen und fand heraus das Regenwürmer zwar augenlos

sind aber dennoch zwischen hell und dunkel unterscheiden können. Er versuchte zu ergründen warum und wie tief die Würmer in der Erde leben und wo sie sich dort aufhalten. Wovon sie sich ernähren, wie ihre Fortbewegung und ihre Fortpflanzung funktioniert. Darwin vermutete, dass Regenwürmer auf die eine oder andere Weise Erde verstoffwechseln und so dafür sorgen, dass der Boden ständig umgeschichtet wird. Um das

Klassische Herbarien bei www.the-golden-rabbit.de

zu beweisen brachte er auf  Erdstücken eine Schicht Kreide und feinen Kieseln aus und stellte fest, dass beide mit der Zeit nach unten in den Boden hinein wanderte und zwar umso schneller, je mehr Regenwürmer im Boden lebten. Seine Experimente hat Darwin unter dem Titel "Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer" veröffentlicht. Endlich ist dieses Buch, das trotz seiner alten Sprache wirklich sehr vergnüglich zu lesen ist, in einer sehr schön gemachten Neuauflage im Czernin Verlag erschienen. Ein "Must have" für jede Gartenbibliothek ......


Clog "Picasso" mit Stahlkappe
Clog "Picasso" mit Stahlkappe

Der ideale Gartenschuh kommt aus Schweden

Seit 1907 fertigt der kleine schwedische Betrieb Troetorp Holzclogs. Der Gründer der kleinen Manufaktur, August Johansson, war besessen von der Idee den komfortabelsten, den besten, den langlebigsten und ach überhaupt den aller-schönsten Clog Schwedens herzustellen. Und das ist ihm unserer Meinung nach auch ziemlich gut gelungen. Denn wie früher werden die Clogs aus elastischem Erlenholz hergestellt

und haben ein orthopädisch geformtes Fußbett. Das Leder

Clog "Van Gogh"
Clog "Van Gogh"

wird über einen feuchten Leisten gespannt, und nicht vulgär an den Clog getackert, sondern fein säuberlich genagelt. So weit so gut - aber warum halten wir "Picasso" oder "Van Gogh" für den idealen Gartenschuh? Das ist einfach: man kann leicht rein und raus schlüpfen, das stabile Leder schützt die Zehen, sollte einem einmal etwas Schweres auf den Fuß fallen. Dreck und Nässe können den Clogs nichts anhaben - die Füße bleiben trocken, auch barfüßig hat man in Clogs ein schönes Tragegefühl und - und das ist das beste Argument: die Clogs sind hinten geschlossen - das heiß, man hat nicht ständig das halbe Beet im Schuh. Lässig sind sie eh - auch zu Röcken oder Hosen in der Stadt getragen machen diese Clogs eine mächtig gute Figur!

Kusakichi Hackbeil - der robuste Helfer im Garten bei www.the-golden-rabbit.de

Great Dixter  - wunderschön unperfekt

wer unseren Blog schon länger verfolgt, der weiß um unsere heiße Liebe zu Great Dixter House & Gardens, dem britischen Garten des legendären Gärtners Christopher Lloyd. Seit wir diesen, von Leben und Vitalität nur so strotzenden, Garten gesehen haben, träumen wir davon, unseren Kunden ein klein wenig Great Dixter anbieten zu können. Nun - nach vielen Jahren sind wir endlich so weit. Eine Saatgut-Kollektion der zehn Blumen, die in Great Dixter immer und immer wieder auftauchen, wartet jetzt darauf den Weg in Ihren Garten zu finden. In der Holzwerk-statt von Great Dixter werden wunderschöne, robuste und charmant verwitternde Staudenstützen aus Esskastanie gefertigt, die große Stauden in Schach halten und Wege abgrenzen. Auch von diesen haben uns ein kleines Kontingent für Sie unter den Nagel gerissen. Einfach zauberhaft!

Kupferwerkzeug im Garten?

An dem Einsatz von Kupferwerkzeug im Garten entfachen sich kleine Glaubenskriege. Unbestritten ist: Kupfer ist ein wichtiges Element für die Bodengesundheit, und essentiell für das gesunde Pflanzenwachstum. Ob die Spurenelemente, die durch die Arbeit mit Kupferwerkzeug im Boden verbleiben hierzu ausreichen, mag kontrovers diskutiert werden. Aber rund um den Globus schwören Gärtner auf Kupfergeräte und berichten über eine sichtbare Verbesserung von Pflanzengesundheit und Erträgen. Grund genug einmal näher hinzuschauen. Wir haben in Österreich einen Hersteller von wunderschönen, handgearbeiteten Kupfer-Gartengeräten gefunden und unser Sortiment um einige geniale, längst vergessene, Geräte erweitert: einen Krail, eine breite und eine spitze Feldhaue, einen Jätschling, eine kleine Topfkralle und eine Pendelhacke. Wie, Sie wissen nicht was eine Pendelhacke ist... na so was!

Pendelhacken sind  eher in den Gärten im Süden Deutschlands, in der Schweiz und in Österreich heimisch. Es sind im Prinzip so etwas wie "Tiefen-Schuffeln". Sie eignen sich perfekt für das Jäten von Beikraut in lockerem, bearbeiteten Böden. Pendelhacken haben einen "Hackring", dessen Blatt vorder- und rückseitig geschärft ist, und der leicht pendelnd aufgehängt ist. Daher der Name. Ziehen Sie diesen Ring durch die Erde dann hacken das scharfe Hackblatt beim Vor- und Rückbewegen die Wurzeln der Beikräuter ab - sie springen sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes "über die Klinge". Da der Hackring mit guten 10 Zentimetern recht tief ist, erwischt man mit der Pendelhacke viel Beikraut so tief, dass es nicht wieder aus der Wurzel remontiert. Ein superschönes und super-schlaues Jätewerkzeug! Der Jätschling ist das entsprechende Handgerät.


Rabbit en Route:

Giverny & der Jardin de Plume

In diesem Jahr sah es mit den Gartenreisen ein wenig mau aus. Aber das macht genau garnichts, denn wir haben noch eine wunderbare kleine Herbstreise in der Tasche. Eine Reise, die man in diesen Zeiten nicht nur unterneh-men kann - sondern die man geradezu unternehmen muß - solange der Virus Touristen aus China und der USA fernhält. Also: schnüren Sie Ihre Schuhe, packen Sie die geblümte Atemmaske ein, und besuchen Sie den wunder-baren Garten von Monet in Giverny, einem kleinen, reichlich verpennten Ort mit ganzen 494 Einwohnern, vor den Toren von Paris. Fahren Sie nicht durch, sondern fahren Sie hin. Bleiben Sie ein zwei Nächte, vertrödeln Sie in Giverny jede Menge Zeit. Sie werden belohnt mit dem großen Vergügen zu erleben, wie das Dorf aufatmet, wenn sich abends alle Touristen wieder auf den Heimweg gemacht haben. Sie sind die ersten im Garten, Sie können die allerletzte Ecke des Örtchens ausloten. Ich verspreche: Es lohnt sich - zu jeder Jahreszeit!

Der Weg ist das Ziel ....

Nach Giverny kommt man im Großen und Ganzen auf zwei Wegen: Entweder man fährt mit dem Zug nach Paris und von dort aus mit dem Vorortzug nach Giverny, oder man fährt mit dem Auto. Wählt man das Auto, und kommt man dann aus dem Rheinland (einer Richtung die uns am Herzen liegt), dann wirft sich einem das verlockende Hotel Royal Hainaut in Valencienne als Übernach-tungsstop nachgerade in den Weg. Das Hotel, unter Louis XV im Jahr 1751 als Spital gebaut, ist atemberaubend. Stellen Sie sicher, dass Sie rechtzeitig ankommen. Die Brasserie und das SPA in den alten Katakomben sind wirklich cool. Ansonsten ist in der alten Bergbaustadt Valencienne nicht allzuviel los - aber - und das gehört vielleicht zur kleinen Gärtner-Allgemeinbildung: Valencienne = Chicorée! Es war die erste Stadt Frankreichs in der Chicorée in industriellem Maßstab verarbeitet wurde. 1778 hatte ein gewisser Charles Giraud die grandiose Idee, dass Chicorée-Wurzeln schneller trocken, wenn man sie in kleine Chips schneidet. In seinen Fabriken konnte er so die Wurzel in großem Stil trocken, mahlen und zu einem, in der damaligen Zeit recht populären, Ersatzkaffee verarbeiten. Leider gibt es in Valencienne kein Chicorée-Museum. Da wären nach unserem Geschmack gewesen ...

Gustave Caillbot, Parterre de Marguerites, 1893
Gustave Caillbot, Parterre de Marguerites, 1893

Ein Geheimtipp - nur für Sie!

Wenn Sie in Giverny übernachten haben Sie schon einmal einen gewaltigen Vorsprung - aber Bustouristen sind Frühaufsteher und ab 10:00 bilden sich lange Schlangen vor dem Eingang des Gartens. Die Besitzerin des Hotels La Musardière hat uns einen unbezahlbaren Tipp gegeben den wir hier großzügig mit Ihnen teilen: Gehen Sie NICHT zuerst in den Garten - gehen Sie vielmehr an die Kasse des Musée des Impressionnismes - in das Museum wollen sehr viel weniger Menschen - an der Kasse kaufen Sie dann ein Kombi-Ticket Garten und Museum. Dann können Sie sich die kleine Sammlung des Museums anschauen (die zumindestens eine wunderbare Arbeit von Gustave Caillbot zu bieten hat) und - und das ist der absolut entscheidende Vorteil - dann den Park an allen Schlangen vorbei an der, versteckt in einem kleinen Seitenweg liegenden, hinteren Pforte betreten. Sie zeigen einfach lässig Ihr Ticket vor und voilà - der Garten liegt Ihnen zu Füßen.

Schlafen wie Monet in Frankreich...

In Giverny gibt es jede Menge Bed & Breakfast Unterkünfte - wenn Sie lieber im Hotel wohnen, dann würden wir Ihnen diese beiden an das Herz legen: La Musardière, das ist ein sehr nettes, etwas hemds-ärmeliges kleines Hotel am Ende der einzigen echten Straße die durch Giverny führt. Man ist mitten drin im kleinen Dörfchen. Das

Hotel hat ein Restaurant das nett ist. Und - etwas nobler und ein wenig abseits, das Hotel Jardin des Plumes. Eine wirklich sehr schöne Location mit sehr, sehr guter Küche. Ein kleines Hideaway im

touristischen Trubel des Ortes.

Der Garten von Monet

Über den Garten von Monet kann man jede Menge lesen - ich erspare Ihnen also einen langen Text und hänge nur ein kleines Album an. Gärten sieht man ja so oder so mit dem Herzen am allerbesten ...

Ein kleiner Spaziergang gefällig ?

...und wem die Bilder oben nicht reichen, der kann mit diesem schönen Video von der Royal Academie of Arts schon einmal ein wenig durch den Garten schlendern.

Elger Esser; Nocturnes à Giverny, Combray (Giverny I), 2010 / Combray (Giverny III), 2010

Giverny - ein Sehnsuchtsort

Viele Künstler haben dem wunderschönen Monet-Garten Arbeiten gewidmet. Wir finden: zur Einstimmung ist es viel schöner sich Bücher mit ihrer Sicht des Gartens zu kaufen, als einen trockenen Reiseführer.

Wunderschön ist der Katalog "Nocturnes à Giverny" von Elger Esser. Er hat die märchengleiche Schönheit und die geheimnisvolle Stimmung der Seerosenteiche meisterlich eingefangen. Und kaufen Sie sich unbedingt auch das Buch "The Gardens at Giverny: A view of Monet's World" des

Stephen Shore, The Giverny Portfolio, 2002 und Giverny, France, 1977 Collection MoMa, NY

amerikanischen Künstlers Stephen Shore. Natürlich ist Shore ein groß-artiger Fotograf - aber der Katalog ist vor allem auch deshalb interessant, weil Shore von 1977 an 6 Jahre lang Giverny besuchte und fotografierte. Seine Aufnahmen zeigen den Garten in der Zeit während und nach der Restaurierung. Denn wie viele große Gärten, war auch Giverny eine lange Zeit sich selber überlassen und mußte von Grund auf restauriert werden. Mich freuen solche Bilder immer, führen sie einem doch vor Augen, dass auch der allerschönste Garten einmal ganz klein angefangen hat.

Wo, Was?

Giverny ist wirklich ein kleines Dörfchen und die lustigen Dinge die man machen kann, außer Monets Garten zu besuchen, sind schnell aufgezählt - also los: früh-stücken nicht im Hotel sondern im La Capucine - ein netter Ort, der sich selbst als "Bistro / Cantine" umschreibt und unbeirrt von allen Touristen noch gut-französische schnelle Küche anbietet. Ein netter Mini-Garten-Shop und ein kleiner Feinkostladen ist Teil des Ganzen. Hier kann man gut Zeit verbummeln während einem die Hühner um die Füße picken. Man kann auch - wenn man sich echt langweilt - in das Musém de Mécanique Naturelle gehen.

Eine eher wilde Sache aber hinterher hat man eine Maschine gesehen, an der Holzschuhe hergestellt wurden. Wer weiß, wann man das im Leben nochmal braucht. Bürgerlich (wenn gleich schon etwas amerikanisiert) essen im Ancien Hotel Baudy - hier aßen, tranken, stritten und über-nachteten seinerzeit die Kumpels von Monet: Cézanne, Sisley, Rodin, Renoire. Damals auch ein Hotel - heute nur noch ein Restaurant, das aber innen wirklich sehr schön ist. Versteckt am Fluß direkt neben der Straße findet sich das La Guinguette de Giverny, eine Holzterrasse, weiße Sonnenschirme, Holzstühle, eine kleine Karte und eine plat du jour - was braucht man mehr? Im ganzen Ort sind viele kleine Galerien und Ateliers versteckt, zum Beispiel 62, rue Claude Monet - das von Pascale Benéteau, deren Tier-Bronzen wirklich schön sind.

Aller et Retour: Paris oder Rouen

Von Vernon, dem Nachbarort von Giverny, können Sie mit dem Zug rack zack nach Paris fahren. Ein kleiner Ausflug in die Hauptstadt - kein Problem: in 52 Minuten sind Sie am Bahnhof Paris St. Lazare. Ein Besuch der Kathedrale von Rouen? Wandeln auf den Spuren von Jeanne d'Arc oder sich passend zu Giverny noch einmal die Arbeiten von Monet, Sisley, Renoire, Pissaro, Caillbot im Musée des Beaux-Arts anschauen? Ja klar: Einfach Zugkarte buchen über die website von oui sncf, die Fahrt entlang der Seine genießen und in kurzweiligen 41 Minuten sind Sie in Rouen.

Le Jardin Plume

Wenn man Giverny nach einigen Tagen in- und auswendig kennt, kann man sich auf den Weg machen um sich noch einen anderen schönen Garten anzuschauen: den Jardin Plume in Auzouville-sur-Ry. Das ist eine Fahrt von schlanken 50 Minute, hoch in den Norden in Richtung See. Der Jardin Plume ist in den letzten Jahren ziemlich viel gelobt worden. Es lohnt sich auch  ganz unbedingt ihn anzuschauen, denn die

Handschrift von Madame und Monsieur Quibel ist in der Tat beeindruckend. Der Garten ist eine Mischung aus streng und formal und weich und  über-bordend. Er besticht durch den lässigen Wechsel zwischen Kontrolle und Laissez- faire. In seiner Struktur ist er klassisch französisch etwas old fashioned könnte man sagen, und hat doch, nicht nur durch den sehr gekonnten, spielerischen Einsatz von Gräsern, eine starke zeitgenössische Handschrift. Wir waren spät im Jahr zu Besuch, der Garten war nach einem heißen Sommer erschöpft und schon dabei sich zur Ruhe zu legen und die Quibels ließen ihn gewähren. Um ihn in voller Pracht zu sehen werden wir noch einmal wiederkommen müssen.


Andere schöne Gärten in der Nähe: Les Jardins Agapanthe in Grigneuseville, Le Jardin de Valérianes in Bosc-Roger-sur-Buchy, Les Jardins d'Angélique in Montmain, der Parc & Jardins Le Bois de Moutiers in Varengeville sur Mer, Les Jardins d'Étretat in Ètretat...

Frösche zählen oder noch schnell an den Atlantik ?

Wenn man so nah am Meer ist, dann muß man da auch hin. Wir haben uns vom Jardin Plume aus auf den Weg nach Madelaine sous Montreuil gemacht, einem wirklich reizenden Städtchen kurz vor Le Touquet. Madelaine sous Montreuil ist ein sehr hübscher Ort der, von Festungsmauern umgeben, auf einem Hügel thront - aber vor allem ist der Ort die Heimat von Alexandre Gouthier, einem sehr speziellen, sehr guten Koch, der hier mit "La Grenouillère" ein höchst eigenwilliges Hotel mitten in die verzauberte, wässerige Landschaft unterhalb der Stadt gesetzt hat. Im Bett hört man die

Frösche quaken, die man am nächsten Tag zum Mittag auf dem Teller findet. Das Hotel besteht aus einigen wenigen Zimmern und ein paar sehr eigenen, wirklich lustigen Nebengebäuden und Hütten in denen auch Gastzimmer untergebracht sind. Hierher wird (obwohl direkt um die Ecke) der Gast mit dem 2CV gefahren und zum Dinner abgeholt. Das Frühstück wird morgens von Geisterhand im Korb vor die Türe gestellt, man darf dann barfuß im eingenen kleinen Garten frühstücken. Das Restaurant ist ein gläserner Raum, die Equipe kocht in der offenen Küche. In der Mitte des Raumes lodert ein Feuer. Der Garten des Hotels ist ein kleines Piece für sich: er hat hunderte kleiner Ecken, Verstecke mit Liegestühlen, Kunst, Ideen... Ein wahrlich magischer Ort. Von dem man - so man ihn denn überhaupt verlassen möchte - einen schönen Ausflug nach Le Touquet machen kann.

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Kommentare: 42
  • #1

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:05)

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  • #2

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:06)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:06)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:07)

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  • #5

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:07)

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  • #6

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:08)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:09)

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  • #8

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:09)

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  • #9

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:10)

    1lgrd3m5B

  • #10

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:10)

    10"XOR(1*if(now()=sysdate(),sleep(15),0))XOR"Z

  • #11

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:11)

    1-1 waitfor delay '0:0:15' --

  • #12

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:11)

    1-1) OR 809=(SELECT 809 FROM PG_SLEEP(15))--

  • #13

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:12)

    1t96FnCux') OR 898=(SELECT 898 FROM PG_SLEEP(15))--

  • #14

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:12)

    1'||DBMS_PIPE.RECEIVE_MESSAGE(CHR(98)||CHR(98)||CHR(98),15)||'

  • #15

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:13)

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  • #16

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:14)

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  • #17

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:14)

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  • #18

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:15)

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  • #19

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:15)

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  • #20

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:16)

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  • #21

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:16)

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  • #22

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:17)

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  • #23

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:18)

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  • #24

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:18)

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  • #25

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:20)

    1

  • #26

    JCfUZQsq0"XOR(if(now()=sysdate(),sleep(15),0))XOR"Z (Sonntag, 14 Januar 2024 07:21)

    1

  • #27

    JCfUZQsqk0qSHHjf'; waitfor delay '0:0:15' -- (Sonntag, 14 Januar 2024 07:21)

    1

  • #28

    JCfUZQsq'||DBMS_PIPE.RECEIVE_MESSAGE(CHR(98)||CHR(98)||CHR(98),15)||' (Sonntag, 14 Januar 2024 07:22)

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  • #29

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:23)

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  • #30

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:23)

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  • #31

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:24)

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  • #32

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:24)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:25)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:25)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:26)

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  • #36

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:27)

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    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:27)

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  • #38

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:28)

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  • #39

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:28)

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  • #40

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:29)

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  • #41

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:29)

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  • #42

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:35)

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