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01 / 2021 April

In diesen eigenartigen Zeiten kann die Sonne gar nicht früh genug kommen! Nun geht es langsam los im Garten, aber bevor Sie sich blind in wilde Aktivität stürzen: wickeln Sie sich in eine warme Decke ein und lassen Sie sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Ein idealer Moment um darüber nachzudenken, welche Sorten man in diesem Jahr in das Gemüsebeet sät. Nun, das soll nur Ihnen vergönnt sein! Wir lümmeln natürlich nicht untätig in der Sonne rum, sondern arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran jede Menge schöne neue Dinge für das Gartenjahr 2021 zu finden. Wir haben das Sortiment unserer tollen Kupferwerkzeuge ausgebaut und können nun auch Kupfer-Gießkannen anbieten. Wir haben ein super neues Dahlien-Sortiment zusammengestellt und unsere schönen Golden Rabbit Gartenjacken und -hemden sind endlich fertig. Wir haben einen ganzen Schwung großartiger Gartenbücher ausgegraben und wir haben die Kinder-Abteilung ein wenig vergrößert - frische Luft und buddeln ist noch immer die beste Ablenkung für kleine Rabauken. Wir haben mit der Doppelgrabegabel ein tolles neues Gartengerät in das Sortiment aufgenommen - ein Gerät für schonendes Gärtnern. Bitte denken Sie in diesem Jahr daran Saatgut und Utensilien für die Anzucht sehr frühzeitig zu bestellen. Es ist beim golden Rabbit schon jetzt eine ganze Menge los und wir zittern schon ein klein wenig vor dem April und dem Mai. Schauen Sie vielleicht schon jetzt einfach in die Rubrik "säen, pflanzen & hegen" und "pflanztaschen & pflanzsäcke" hier tummeln sich nützliche Dinge für die Aussaat: Anzucht-schalen, Erdsiebe, Pikierhölzer, Saat-Dibber, Pflanzenschilder, Bleichtöpfe, Pflanz-Clochen, Pflanzsäcke und, und, und ....

Dahlien - unsere neue Liebe!

Wir haben uns in diesem feinen neuen Gartenjahr entschieden, unser Zwiebel & Knollen-Angebot um Dahlien zu erweitern. Warum? Nun, es gibt kaum eine Staude, die ähnlich opulent und lange die Blumenbeete ziert. Dahlien sind in den zeitgenössischen Blumenbeeten selten zu finden. Dafür gibt es vermutlich zwei Gründe - zum einen sind sie die Leibspeise von Schnecken und fordern die ganze Gärtner-Langmut bei der Verteidigung der jungen Triebe. Zum anderen haben viele Gärtner, wenn sie an Dahlien denken, die ty-pische "Kurpark-Rabatte" im Kopf. Aber es gibt so viele wunderschöne Sorten! Und selbst die, die etwas nach 6oth aussehen, sind cool kom-biniert prächtige Mittelpunkte im Beet. Seien Sie mutig - wagen Sie sich in diesem Jahr an Dahlien! Wenn Sie keine Lust haben sie zu überwintern ... kein Problem. Sie können sie mit in die Küche nehmen und wie Kartoffeln kochen - im nächsten Jahr schauen Sie dann einfach wieder bei uns vorbei. Easy oder?


Eine kleine Kulturgeschichte der Dahlie

Genau genommen beginnt die Geschichte der Dahlie in Europa Ende des 16. Jahrhunderts mit Francisco Hernandez de Toledo. Einem spanischen Gelehrten, Botaniker und Leibarzt von König Philip dem II. von Spanien. Hernandez de Toledo formulierte seine wissenschaftlichen Studien allzu forsch und aufklärerisch und verscherzte es sich prompt mit den Herren der spanischen Inquisition. War es nach ihrer Lesart doch pure Ketzerei die Wunder der göttlichen Natur wissenschaftlich ergründen zu wollen. Der König fürchtete um den Hals

seines Leibarztes und sandte ihn, um ihn vor dem Zugriff der fiesen und fanatischen Häscher zu retten, auf eine Forschungsreise in das ferne Mittelamerika. Auf dieser Reise entdeckte und beschrieb Francisco Hernandez de Toledo erstmals eine Dahlie und sandte die Aufzeichnungen über diese neuartige Pflanze flugs ins ferne Europa. Die erste echte Dahlie allerdings, kommt dort erst viel, viel später an - nämlich im Jahr 1791. In diesem Jahr wurde

abermals eine Königliche Botanische Expedition nach Neuspanien (heute Mexi-ko) gesandt. Die Teilnehmer sollten in Mexiko botanische Studien unternehmen und die dortigen Botaniker und Ärzte über die neueseten Erkenntnisse zur Klassifi-kation der Pflanzen nach Carl von Linné unterrichten. In Mexiko-Stadt wurde in ein Botanischer Garten gegründet. Pflanzen aus ganz Mexiko wurden dort zusammen-getragen und wissenschaftlich bearbeitet. Zuständig für diesen Garten war unter anderem der spanische Arzt und Botaniker Vicente Cervantes Mendo. Und jener nun, schickte ein paar Samen von Dahlia pinnata in das ferne Madrid an seinen Botanikerfreund Antonio José Cavanilles, den späteren Direktor des (im übrigen wunderschönen) Real Jardín Botánico de Madrid. Die Dahlie blühte noch im selben Jahr und begann von Madrid aus ihren Siegeszug durch die Gärten Europas. Allein im "International Register fo Dahlia names" sind über 20.000 Sorten aufgeführt. Ihren Namen trägt die Dahlie zu Ehren des schwe-dischen Botanikers Andreas Dahl (1751 - 1789) der seinerseits aber mit Dahlien sonst nichts zu tun hat. Das die Knolle der Dahlie essbar ist, ist aus dem Volkswissen mehr oder weniger entschwunden. Sie haben ein süßes, feines haselnussartiges Aroma und eine Konsistenz wie Kartoffeln.


Dahlien-Rösti - ein Rezept von James Wong

James Wong ist ein britischer Gartenaktivist, Gärtner, Journalist und Blogger. Von ihm stammt dieses Rezept für ein Dahlien-Rösti. Ich kann Ihnen leider nicht sagen ob es schmeckt, denn um der Wahrheit die Ehre zu geben: ich wußte auch nicht, dass man Dahlien essen kann. Nun denn, finden wir es also gemeinsam raus: Rezept für 4 Personen: 1 kg Dahlienknollen, 1 kleine Zwiebel, Saft einer 1/2 Zitrone, 2 Eier, 1/4 Teelöffel Muskatnuss, Salz + Pfeffer. Zubereitung: Graben Sie Ihre Dahlien aus, sobald der erste Frost über sie gegangen ist und die Blätter schwarz werden. Schrubben Sie die Dahlienknollen gut ab. Schälen Sie die Knollen. Reiben Sie die Zwiebel und die Knollen auf einer groben Reibe, mischen alles gut und drücken den Saft


der halben Zitrone über diesen Mischung. Schlagen Sie den Mix in ein sauberes Küchentuch und drücken Sie so viel Flüssigkeit aus, wie eben möglich. Mischen Sie nun die Eier und die Muskatnuss unter. Salzen, pfeffern und zu kleinen Puffern formen. Die Masse sollte gut aneinander kleben. In Oliven-öl auf mittlerer Hitze ausbraten. Servieren mit Crème Fraîche und/oder Räucherlachs.

Bouquet de Dahlias, 1874
Bouquet de Dahlias, 1874

Was haben Martin Suter und Henri Fantin-Latour gemeinsam ?

Sie ahnen es: die Liebe zu Dahlien. Henri Fantin-Latour (1836 - 1904) ein Zeit-genosse von Édouard Manet, Edgar Degas und Gustave Courbet hat atem-beraubende Blumenbilder geschaffen - einige der Schönsten davon zeigen dicke, satte Dahliensträuße, mal gerade erst geschnitten, mal schon im Verwelken begriffen. Martin Suter wiederum dienten die schönen Bilder als Inspiration zu seinem Roman "Allmen und die Dahlien", einem vergünglichen kleinen Buch, in dem es um einen verzwickten Raub eines eben schlicht wundervollen Fantin-Latour Dahlienbildes geht. Allein, beim Wert des Bildes hat der Autor mit "millionenschwer" etwas übertrieben - einen Fantin-Latour bekommen sie auf Auktionen heutzutage durchaus schon für 200.000 Euro - nur nebenbei bemerkt. Ah ja, noch eine schöne Geschichte: das rechte Bild schenkte Fantin-Latour seiner späteren Frau Victoria Dubourg zur Verlobung - was für eine lyrische Erklärung, sagen Dahlien in der Blumensprache doch:  "Je suis pris" - also: "Ich bin vergeben" .....

Henri Fantin-Latour, "Dahlien", 1872
Henri Fantin-Latour, "Dahlien", 1872

Constance Spry - Gärtnerin und Floristin 1886 - 1060

Constance Spry war eine der einflußreichsten Floristinnen ihrer Zeit. In ihrem 1929 eröffneten Blumengeschäft schuf sie (für die damalige Zeit) derart ausgefallene Blumenarrangements, dass es ganz London die Sprache ver-schlug. Da waren "edle" Blumen kombiniert mit "vulgärem" wie Grünkohl oder Weidenkätzchen. Unerhört! Aber erst ein riesiges Bouquet im Schaufenster der sehr noblen Parfümerie Atkinsons in der Old Bond Street katapultierte Spry in das Herz der britischen High Society. Ein riesiges Gesteck - vollständig aus Wiesenblumen, Ästen - so etwas hatte man noch nie gesehen. Es war sofort Talk-of-the-Town und nicht nur die Londoner Modehäuser rissen sich um die Sträuße und Gestecke von Spry - auch Queen Elizabeth ließ es sich nicht nehmen zu

ihrem Hochzeitskleid einen eleganten Brautstrauß von Constance Spry zu tragen. Sprys enormer Einfluß prägt bis heute die Arbeit der besten Floristen weltweit. Aller höchste Zeit, der großen Dame eine Aus-stellung zu widmen. Zu sehen in diesem Jahr im Londoner Garden Museum. Wer nicht nach London kommt, der kann Constance Sprys Wissen zu sich nach Hause holen und bei der groß-

artigen London Flower School einen Online-Kurs besuchen. Der Kurs kostet 85,- Pfund, und ist auf Englisch. Aber Frederica Carlini, die Professorin, die diesen Online-Kurs hält, ist leicht zu verstehen. Eine wirklich vergügliche Reise, die Lust darauf macht, sich mit Blumen-arrangements zu befassen - und wer dann noch nicht genug hat, dem sei die leider nur noch anti-quarisch erhältliche Biographie von Spry empfohlen - sie sah wirklich eher bieder aus, aber sie hatte es faust-dick hinter den Ohren und hat ein recht wildes Leben gelebt.

 

Ausstellung: Garden Museum, Lambeth Palace Road, SE1 7LB London, 17. Mai bis 26. Sept. 2021 * The London Flower School  - Online-Kurs: https://londonflowerschool.com/lfs-online/inspired-by-constance-spry

No-dig gardening - Gärtnern wie die Natur

Aus England schwappt eine neue Garten-Idee über den Ärmel-kanal: "no- dig gardening" - also, "Gärtnern ohne zu graben". Bei näherer Betrachtung ist diese Idee so neu nicht. Die Grundidee des no-dig gardening besteht - einmal platt gesagt, in der Vorstellung, das die Natur schon weiß wie man Pflanzen am besten anbaut und dafür gräbt die Natur gräbt nicht um. Sie stapelt vielmehr Jahr für Jahr neues Material auf das bereits vorhandene. Blätter fallen, Pflanzen sterben ab - alles verrottet und bildet den Nährboden für die neue, einjährige Saat und unterdrückt gleichzeitig als Mulchschicht das Wachstum von Unkraut. Derart ungestört bildet sich sich im Boden ein hochkomplexes Netz von Mikro- und Makroorganismen und schließen das Kompostmaterial weiter für die Pflanzen auf. Pilzgeflechte sorgen für die Pflanzengesundheit, Wurmgänge für die Belüftung und Entwässer-ung, Wurm-Kacka für eine gute Bodenstruktur. Ein gesunder Nährstoff-kreislauf entsteht. Als einer der Pioniere dieser Technik gilt der Japaner Masanobu Fukuoka (1913 - 2008). Er entwickelte eine Technik, die er shizen nōhō nannte - "Natürliche Landwirtschaft". Schrieb ein Standard-werk mit dem Titel: "Der große Weg hat kein Tor", reiste durch Europa, hielt Vorträge und ist, nur nebenbei bemerkt, auch der Erfinder der heute so beliebten Seedballs. Die Ideen von Fukuoka sind auch in der, im Moment auch sehr populären, Permakultur-Bewegung wiederzufinden. Den jetzigen Boom des no-dig gardening hat aber vermutlich der Engländer Charles Dowding ausgelöst. Er hat die Idee noch einmal  knackig zusammengefasst und sich auf deren Einsatz im heimischen Gemüsegarten fokussiert. Wenn Sie sehen möchte, wie man einen no-dig Gemüsebeet anlegt dann schauen Sie sich doch einmal dieses Video an - es ist auf Englisch - aber leicht zu verstehen. Natürlich braucht es auch für diesen Garten ein paar gute Werkzeuge die Sie (auch ganz klar!) im golden Rabbit kaufen können. Als da wären: Kompostsieb, Schuffel, Doppelgrabegabel, Pendelhacke oder Hacke und Grabegabel und ein klein wenig Mykorrhiza kann auch nicht schaden...

Chelsea im Herbst - spannend!

Der fiese Virus bringt wirklich alles durcheinander. In diesem Jahr findet die Chelsea Flower Show nicht wie seit 108 Jahren im perfekten Gartenmonat Mai statt, sondern sie ist gleich ganz an das Ende des Gartenjahres gerutscht. Vom 21. September bis zum 26. September - eine Herbst-Edition sozusagen. Es wird spannend sein, zu sehen, wie die Aussteller mit dieser Herausforderung umgehen. Aber wir können uns auf

explodierende Herbstgärten mit Dahlien & Co. freuen. Der Zugang ist arg limitiert und wer noch ein Ticket bekommen möchte, der sollte sich sputen. Die Show ist jetzt schon so gut wie ausgebucht.

 

Chelsea Flower Show: 21 - 26.09.21 https://www2.theticketfactory.com/rhs/online/tickets/rhs-chelsea-flower-show/

Kupferkannen - Gießkannen mit Charakter

Wir haben eine neue Kannen-Familie im golden Rabbit! Kupferkannen sind schockschön und bekommen mit der Zeit viel Patina und Charakter.

Ein Bild von einem Garten!

Geht es Ihnen auch so: man nimmt sich fest vor, die eine oder andere Pflanzenanordnug nie wieder zu vergessen - nie! Das Bild zu bewahren, wie unglaublich schön einem der Garten gelungen ist. Und dann, nur ein paar Monate später, ist die Erinnerung futsch - die Bilder im Kopf sind nur noch wage und verschwommen. Ich mache mittlerweile von einigen Beeten jeden Monat ein Foto (mit dem Ergebnis, dass mein Mobiltelefon voller Fotos ist und ich nicht mehr weiß welches Foto ich von welchem Beet, wann und warum ... und: ach!) Aber wer Mühe, Schweiß und Grips in seinen Garten gesteckt hat, der träumt davon, das Bild das er gezau-bert hat, für immer festzuhalten. Und das ist eigentlich eine großartige

Idee! Zu den Kunden des golden Rabbits zählen wir stolz eine handvoll der besten Gartenfotografen Deutschlands. Lassen Sie doch einmal einen neuen Blick auf Ihren Garten zu. Zum Beispiel von: Sibylle Pietrek, Jürgen Becker, Danièle Dugré, Volker Michael oder Marion Nickig.

Grelinette, Broadfork, Doppelgrabegabel - drei Namen für das gleiche Gartengerät bei www.the-golden-rabbit.de

Die Doppelgrabegabel

Wer sofort auf das Umgraben verzichten will ohne gleich ganz die Anbaumethode zu wechseln, für den ist die Doppelgrabegabel die beste Wahl. Das Gerät ist in Deutschland noch nicht sehr bekannt. In Frankreich heißt es Grelinette in England Broadfork - in beiden Ländern findet man es in jedem guten Garten. Doppelgrabegabeln eignen sich ganz besonders für Gärtner, die kräfteschonend arbeiten wollen (oder müssen). Das Lockern mit der Doppel-grabegabel ist leichter - auf dem breiten Holm kann das gesamte Körpergewicht eingesetzt werden um die Zinken in die Tiefe zu treiben.

Dann schaukelt der Gärtner die Zinken mit seinem Körpergewicht in die Erde - tritt zurück und hebelt die Zinken an. So wird die Erde sanft gelockert. Im Internet gibt es eine Unzahl von Videos in denen die Doppelgrabegabel mit großem Pathos aber haarsträubend falsch eingesetzt wird - eine Doppelgrabegabel ist kein Spaten. Es geht nicht darum mit ihr umzugra-ben sondern nur den Boden tief aufzulockern. Der Boden bleibt bei diesem Vorgang weitest-gehend ungebrochen und unvermischt. Dieses Video hier zeigt sehr gut

wie man dieses Gerät leicht und schwingend einsetzt.


Streifen Wanze / Graphosoma italicum
Streifen Wanze / Graphosoma italicum

Feuer-, Grüne- & Gartenwanzen:

was soll man von diesen stinkenden Kerlen halten?

... egal - wichtig ist aber auf jeden Fall: bloß nicht verärgern! Denn dann neigen alle Mitglieder dieser urzeitlich anmutenden Familie dazu, ein wirklich übel stinkendes Sekret zu verspritzen. Wanzen lieben es, die Wanzenköpfe zusammen zu stecken. Wenn sie es irgendwo richtig schön finden, dann stinken sie ein wenig vor sich hin und schon macht sich die Familie auf zum großen Familientreffen. Unglücklicherweise gilt das nicht nur für super Nahrungsangebote sondern auch für schöne, warme Winterquatiere. Und die heißen oft und gerne "Wohnzimmer" und "Küche". Ich hatte einmal eine kleine Beerenwanze in der Schreibtischlampe - und als die nach einer Weile heiße Füße bekam, fing sie mit Inbrunst an zu stinken ... die Wanze ist schon lange im Wanzenhimmel - die Lampe duftet noch immer. Baum- und Feuerwanzen haben einen langen Rüssel, der vorne kleine Sägezähne hat. Mit ihm stechen sie harte Samen, Stängel, Früchte und auch schon einmal Aas an, pumpen Verdauungssaft hinein und schlabbern das Ganze dann mit Genuß aus. Im Großen und Ganzen benehmen sich diese Wanzen im Garten zivilisiert und gelten nicht als Schädlinge. Aber sie sind, obwohl sie mit ihren glänzenden, fein gemusterten Schilden wirklich wunderschön anzusehen sind, auch ein wenig unheimlich. Ich glaube, das liegt an ihrer seltsamen Art sich zu bewegen. Sie brummen sehr laut im Flug und haben die Eigenart den Gärtner wie blind anzufliegen und mit allen Füßen gleichzeitig zu landen. Das fühlt sich an, als würde man von einem Miniatur Flugsaurier attackiert. Ich weiß, das ist vollkommen lächerlich, immerhin ist die Gärtnerin groß und die Baumwanze klein. Aber dennoch - wenn mir bei der Arbeit in den Malven die Feuerwanzen in den Kragen rieseln, muß ich mich ein klein wenig zur Ruhe rufen. Gartenwanzen saugen zwar schon mal an Aas aber ganz sicher nicht an Gärtnern (auf jeden Fall nicht, solange diese noch warm sind, lol). Aber: sie gehören in die gleiche Familie wie die gemeine Bettwanze, die ja bekannt dafür ist mit größter Hingabe am Menschen zu saugen ... und man kann ja nie wissen was sich die Wanzen-Feinschmecker so erzählen wenn sich die Familienmitglieder mal treffen .....

Gemeine Feuerwanze / Pyrrhocoris apertus

Diese Familie besteht aus ca. 340 Arten. In unseren Gärten findet man oft die Gemeine Feuerwanze und die Ritterwanze. Beide sind leuchtend rot/schwarz gezeichnet und sehen sich recht ähnlich. Sie leben von Samen. Die Gemeine Feuerwanze ist oft in, auf und unter Malven, Linden, und Rosskastanien anzutreffen 

Beerenwanze / Dolycoris baccarum

Beerenwanze gehört zur Familie der Baumwanzen - eine Sippe mit ungefähr 70 Mitgliedern in Mitteleuropa. Sie sind wirkliche Schönheiten und leben an Waldrändern, in Laubmischwäldern und natürlich in Gärten. Dort machen sie sich nach Herzen unbeliebt weil sie fleißig Beeren aller Art an- und aussaugen.

Graue Gartenwanze / Rhaphigaster nebulosa

Die Graue Gartenwanze, auch Feldwanze genannt, lebt in Laubgehölz, saugt dort an Blättern und frischem Geäst. Sobald es kalt wird sucht sie sich geschützte Plätze zum Überwintern. Sie sitzt dann sehr gerne an warmen, efeuberankten Hauswänden.

Grüne Stinkwanze / Palomena prasina

Auch gemeiner Grünling genannt. Man findet sie oft auf Laubbäumen wie Erlen und Linden. Sie lieben auch Brennesseln oder Disteln. Die jungen Nymphen saugen an den Blättern und Trieben, die älteren an reifen Samen und Früchten. Diese Wanzen kommen häufig im Garten vor und richten keine Schäden an.

Marmorierte Baumwanze / Halyomorpha halys

Sie gehört nicht zu den Schönheiten - und - sie hat eine fatale Neigung zu Obststräuchern und Bäumen. Dort saugt sie Blatt, Jungtriebe und Obst an. Deswegen gilt sie bei starkem Befall als Schädling. Die Art ist ein Neozoon und wurde aus Asien eingeschleppt.

Streifen Wanze / Graphosoma italicum

Die Streifenwanzen sehen aus, als wäre ihr Kleid aus einem Stoff für die Haute Couture genäht. Die Oberseite schmücken breite schwarze Streifen (die Untersiete schwarze Punkte) auf rotem Grund. Mimikri geht anders. Streifen Wanzen tauchen im naturnahen Garten oft auf, lieben sie doch Doldenblüter jeder Art: Dill, Fencel, Giersch, Möhren - hier knubbeln sie sich oft in Gruppen und saugen an den Samen.


Von links nach rechts: The Arrival of Spring in Worldgate, East Yorkshire in 2011 (twenty eleven) - 25 April 2011; The Arrival of Spring in Worldgate, East Yorkshire in 2011 (twenty eleven) - 17 May 2011; The Arrival of Spring in Worldgate, East Yorkshire in 2011 (twenty eleven) - 12 May 2011; c) David Hockney

Spring cannot be cancelled

Na ja - So sicher ist man sich da ja in dieser Zeit nicht. Wir lieben die Arbeiten von David Hockney schon seit langem (wie kann man das auch nicht?). So gut wie jeder kennt seine großen Arbeiten - aber nicht jeder weiß, dass Hockney auch wunderbare Arbeiten auf dem iPhone und iPad macht. Und weil der Frühling nun in vollem Gange ist, empfehlen wir Ihnen die großartige Serie "Arrival of Spring in Worldgate"  - vollständig zu sehen auf des Meisters Website: https://www.hockney.com/

 

David Hockney wird in Europa vertreten von den Galerie Annely Juda Fine Art in London und Galerie LeLong in Paris

Im April erscheint bei Thames & Hudson zudem ein schönes neues Buch von Hockney und seinem langjährigen Freund, dem Kunstkritiker Martin Gayford. Hockney hat rechtzeitig vor dem Ausbruch von Corona ein neues Atelier in der Normandie bezogen. Das Buch ist eine Reflektion über das Verhältnis von Mensch und Natur. "We have lost touch with nature, rather foolish as we are part of it, not outside it" schreibt Hockney in seinem Buch. Auch eine neue Serie iPad paintings ist im neuen Atelier entstanden. Alle diese neuen Arbeiten werden in einer Ausstellung in der Royal Academie of Arts zu sehen sein. Dann unter dem Titel "The Arrival of Spring, Normandy 2020" - die Ausstellung ist im Moment für 23. Mai bis 26. September 2021 angekündigt. Hoffentlich kann das klappen, denn auch wenn der Frühling nicht abgesagt werden kann - Ausstellungen blüht dieses Schicksal im Moment zuhauf.

P.S.: Wenn Sie sich auf dem iPhone auch ausprobieren möchten - Hockney benutzt die sehr alte, ehrwürdige App "Brushes"

Bild links/rechts: No. 180, 11th April 2020, iPad painting / No. 263, 28th April, iPad painting; c) David Hockney, 2020, Aus "Spring Cannot be Cancelled" herausgegeben von thames & Hudson


You are never to old for planting trees ...

Arabella Lennox-Boyd, ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Die gebürtige Italienerin (die allerdings seit Jahrzehnten in England lebt) hat nach eigenen Angaben nahezu 800 Gärten weltweit entworfen und räumte nicht weniger als 6 x die Goldme- daille der Chelsea Flower Show ab. Dieser schöne Nowness-Film zeigt Arabella Lennox-Boyd in ihrem eigenen Garten "Gresgarth Hall" in Lancashire. Ich mag Ihre Haltung sehr und bis man Gresgarth Hall wieder besuchen kann (Öffnungszeiten unter http://www.arabellalennoxboyd.com/) kann man sich mit diesem kleinen Film trösten.


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