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03 / 2022 Juni

Der Garten im Juni .....

.... der Garten im Juni ist eine veritable Wundertüte. Hier überrascht uns eine Staude von der wir gar nicht mehr wußten, dass sie in unserem Garten wohnt - dort überfallen Legionen von Blattläusen von heut auf morgen den zarten Bronzefenchel. Der Gärtner hat alle Hände voll zu tun, überall ist etwas zu tun und dann noch die vielen Gartenmärkte - puh! Aber Gott sei Dank gibt es ab und an ja mal verregnete Tage - dann können Sie die rissigen Gärtnerhände auf die Tastatur legen und schauen was es an  schönen neuen Dinge aus dem golden Rabbit zu erzählen gibt! Wir sind ein wenig matt, das Frühjahr war doch arg anstrengend. Aber wir haben rechtzeitig zur Gießsaison unsere Bewässerungssysteme komplettiert und das Gießkannenlager rasant aufgestockt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um über eine schlaue Gartenbewässerung nachzudenken. Und dann sind wir in diesem Monat auch ein klein wenig vom Weg abgekommen. Eigentlich haben wir keine Gartenmöbel im Sortiment - aber bei unserem neuen kleinen Gartenklapptisch konnten wir einfach nicht "nein" sagen. Er ist klein, leicht, schön, knuffig, klassisch. Er kann zusammengeklappt, aufgehängt, unter den Arm genommen und rumgetragen werden. Er ist ideal für die Terrasse, den Leseplatz unter dem Apfelbaum, die kleine Kaffetafel im Gewächshaus oder im Gemüsegarten, als Sommer-Beistelltisch. Er strahlt in sattem Grün und in knalligem Rot. Ein echter Tausendsassa! Aber schauen Sie doch einfach selbst....

Einfach mal gechillt durch Deutschland trollen.

Alarmnachrichten von der Reisefront verdunkeln den sommerlichen Reisehorizont. Aber warum wollen wir uns überhaupt in volle Flugzeuge quetschen? Letzlich gilt doch noch immer der schlaue Satz von André Heller der da singt: "Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht in meinem Kopf, dann sind sie nirgendwo!" Wir haben uns für

 

c) Arboretum Ellerhoop
c) Arboretum Ellerhoop

diesen Sommer also vorgenommen die wahren Abenteuer in unserem Kopf und im nahen Deutschland zu suchen und werden einfach einmal gechillt durch die Gegend trollen. Auf unserer Liste stehen für diesen Sommer: Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim an der Weinstraße, die Liebermann Villa samt Garten in Berlin, die altehrwürdigen Herrenhäuser Gärten in Hannover, das Arboretum in

Ellerhoop und vielleicht schaffen wir es ja noch ganz hoch in den kühlen Norden um uns in Leer den Garten von Ernst Pagels, einem der drei wichtigsten deutschen Staudenzüchtern (1913 - 2007) anzuschauen, ein leckeres Matjesbrötchen zu essen und bei einem kühlen Bier über die Gestaltung des großartigsten Gräsergartens überhaupt nachzudenken.

Mein Leben als Dachs

Was wissen wir denn schon von den Tieren? Wir schauen sie an und denken ausschließlich über ihre äußere Erscheinung nach. Diese sehend meinen wir das Tier zu kennen und zu wissen wie es sich fühlt. Ein wenig borniert und oberflächlich - oder? Charles Foster, ein britischer Natur-kundler, Anwalt und Tierarzt, beschreibt es so: "Im Allgemeinen hieß Schreiben über die Natur, dass Menschen, die wie Kolonialherren durch die Welt stolzierten, schilderten, was sie aus 1,80 Meter Höhe sahen, oder dass Menschen so taten, als würden Tiere Kleider tragen..." - er will es genauer wissen. Er lebte monatelang als Otter, als Dachs, als Rothirsch oder als Fuchs. Und dies so radikal, dass es uns ein gerütteltes Maß an Hochachtung abnötigt. In seiner Zeit als wilder Stadtfuchs schlief er im Londoner East End in einem Park unter Büschen, lag Stunden unter einer Hütte um sich vor den Menschen zu verkriechen, fraß aus schlecht ver-schlossenen Mülltonnen und jagte Nachts Wühlmäuse. Als Dachs lebte er über Wochen in einer Höhle, kroch durch das Unterholz, fraß Würmer, Beeren (und ab und an Lasagne, die ihm ein freundlich 

gesinnter Bauer vorbei brachte) und schnüffelte sich mit der Nase auf der Erde durch die Gerüche von Schnecken, Gras, Mäusekot und Fallobst. All' diese wilden Erfahrungen hat Foster in seinem neuen Buch "Being a Beast" zusammengetra-gen. In Deutschland ist es im Piper-Verlag unter dem Titel "Der Geschmack von Laub und Erde" erschienen ist. Eine wirklich außerordentlich vergnügliche Sommerlektüre!


Scheren gehören in ein Holster!

Scheren sind vermutlich das am meisten genutzte Werkzeug eines Gärtners. Aber die meisten Gärtner verschwenden nur sehr wenig Aufmerksamkeit auf die Lagerung und Pflege ihres besten Gartenbegleiters. Wenn Sie zu diesem Club gehören, wollen wir Ihnen heute mal kräftig die Ohren langziehen! Das ist gemein, äußerst rücksichtslos, schofelig und unklug. Im golden Rabbit sehen wir dann die armen Scheren-Seelen: abgestoßene Nasen, schartige Klingen, Rost und Korrosion auf Federn und Klingen. Bessern Sie sich (bitte!). Lassen Sie es nicht soweit kommen. Wenn eine Schere ein passendes Holster hat, neigt man deutlich weniger dazu sie rumfliegen zu lassen. Nach dem Arbeiten einfach Schere abwischen, zurück ins Holster und schon hören Sie die Schere laut "Danke" rufen. Wenn Sie sie dann noch ab und an kurz überschleifen und ölen dann bucht die Schere für Sie einen Platz im Gärtnerhimmel. Versprochen! Es gibt für alle Scherenmodelle passende Holster. Ob man sie auf einen Gürtel auffädelt, in eine Werkzeugrolle steckt oder in eine Korb legt ist eigentlich egal - Hauptsache die Scherenköpfe sind geschützt.

Die 20 + 1 Spargel des Monsieur Édouard Manet

Es gibt in der Kunst gerüttelt viele Bilder auf denen Spargel eine zentrale Rolle spielt. Warum das so ist? Keine Ahnung, vielleicht weil er irgendwie ziemlich viel mit Frühlingsgefühlen zu tun hat ... ? Meine Lieblingsgeschichte ist die, des legendären Spargelbündels von Édouard Manet. Er hat dieses Bild 1880 als Auftragsarbeit für einen gewissen Charles Ephrussi gemalt. Dieser war ein Pariser Bankier, der für die Kunst brannte und neben seinem

Édouard Manet, Une botte d'asperges, 1880, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Édouard Manet, Une botte d'asperges, 1880, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln

Brotjob als Bankier mit den Künstlern des Impressionismus, mit Degas, Monet, Sisley, Renoire oder Pissarro in Paris um die Häuser zog - man findet ihn auf recht vielen Bildern dieser Künstler. Nämlicher Charles Ephrussi also, wünschte sich von  Manet ein Stilleben mit einem Bündel Spargel. Warum er sich eben ein solches wünschte, hat die Kunstgeschichte noch nicht erforscht. Als Lohn für diese Arbeit aber, vereinbarte man 800 Franc das ist verbrieft. Manet, der zu dieser Zeit einige Stilleben mit einzelen Gemüsen und Früchten malte, machte sich ans Werk. Als er das Bild Ephrussi übergab reichte dieser ihm einen dicken Umschlag mit

Édouard Manet, L'Asperge, 1880, Musée d'Orsay, Paris
Édouard Manet, L'Asperge, 1880, Musée d'Orsay, Paris

1000 Franc statt der vereinbarten 800. Manet revanchierte sich und sandte Ephrussi einige Tage später ein Bild mit einer einzigen Spargelstange und einer kleinen Notiz auf der stand: "Il en manquait une à votre botte“ ("Es fehlte noch eine in ihrem Bündel"). Das Spargelbündel ist in der Sammlung des Wallfraf-Richartz-Muesums in Köln, der einsame einzelne Spargel im Musée d'Orsay in Paris. Beide sind nicht oft gemeisam zu sehen, schade.

Geum in der Topfpflanzung - charmant!
Geum in der Topfpflanzung - charmant!
Nelkenwurz in Kombi mit Katzenminze - auch schön.
Nelkenwurz in Kombi mit Katzenminze - auch schön.

Kombinieren Sie Geum mit Iris, Allium, Saxifraga, Storchenschnabel, Lupinen, Glockenblumen, Margariten, Akelei, Rittersporn, Frauenmantel, Salvia nemorosa, Sterndolden, Begenie und Co.

Die Möglichkeiten sind nahezu endlos.

Geum - Geum überall!

Nach zwei Jahren Abstinenz waren wir in diesem Mai endlich wieder auf der (wie wiederholen uns hier gerne) immer wieder unglaublich beeindruckenden Chelsea Flower Show. Es ist jedes Mal spannend zu sehen in welche Richtung sich die Showgärten bewegen. Seit Jahren schon sind viele wirklich spektakuläre naturnahe Gärten zu sehen deren Blütenpracht und deren clevere Pflanzenauswahl zum Nachdenken anregen. Und in jedem Jahr gibt es so etwas wie eine "Trendstaude". In diesem Jahr war es das Geum - vulgo die "Nelkenwurz". Nelkenwurz ist den meisten Gärtnern als robuster, etwas altfränkischer, in der Regel gelb blühender Bodendecker bekannt - er war bisher nicht die Staude meiner Wahl. Aber ich habe gelernt: Geum kann viel, viel mehr! Mittlerweile gibt es eine Vielzahl wunderbarer Züch-tungen, deren feine, eher einfache Blüten auf hohen Stängeln wippen und einen sehr eigenen, ein wenig wilden Touch in Topf und Beet bringen. Gleichtzeitig ist Geum recht hart im nehmen und steckt Wetterwidrig-keiten gut weg. Seinen Namen verdankt die Staude dem nelkenartigen Duft der Wurzeln. Sie wurden früher als preiswerter Ersatz für Gewürznelken genommen. Aber wir wollen nicht an der Wurzel schnuppern, wir wollen uns an den Blüten erfreuen. Und da ist es gut, dass es im Rheinland einen Züchter gibt, der auf Geum spezialisiert ist und uns alle tollen neuen Sorten quasi vor die Haustüre liefert. Im kleinen Ort Würselen bei Aachen sitzen Armand und Hubert Kremer. Sie sind die Eigentümer der Staudengärtnerei Green Globe und Hüter einer Geum-Sammlung von unglaublichen 160 Sorten von denen sie viele auch für den Verkauf weiter kultivieren und die sie auf Anfrage freundlicherweise auch verschicken.

 

Staudengärtnerei Green Globe, Von-Goerschen-Str. 49, 52146 Würselen / www.greenglobe-sammlung.de

Geum "Alabama Slammer", Chelsea Flower Show
Geum "Alabama Slammer", Chelsea Flower Show

Geum first: die Staudengärtnerei Green Globe 


Eine ziemlich kugelige Familie - ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Coccinellidae-Clan
Eine ziemlich kugelige Familie - ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Coccinellidae-Clan

Wer Blattläuse hat, der hat auch Marienkäfer!

2, 4, 5, 7, 10, 11, 13, 14, 16, 17, 18, 19, 22 oder 24 Punkte, Schwarz auf Rot, Rot auf Schwarz, Schwarz auf Gelb oder ganz Rot oder ganz Gelb, oder gar vollständig Schwarz. Mit scharf umrandeten oder mit fluffig- ausgefransten Punkten, mit rund-kuglig hohem Panzer oder mit oval-flachem Schild. Marienkäfer gibt es in unzähligen Erscheinungen. Über 4.500 Arten umfaßt die große Familie der Coccinellidae, circa 70 davon findet man in unseren Gärten. Gott sei Dank, denn ganz egal wieviele Punkte die kleinen Kollegen auch haben mögen, allen zu eigen ist ihr unstillbarer Hunger auf Blatt- und Schildläuse und auf Mehltau und Schimmelpilze. Ein einziger Käfer verputzt im Laufe seines Lebens um die 3.000 Läuse und ein ungeschriebenes Gartengesetzt lautet: "Wo viel Laus, da viel Marienkäfer". Marienkäfer sind Ihre Gärtnergeheimwaffe im Garten! Sollten Sie also im Moment mitten in einer Blattlauskolonie so eine Art schwarzen "Mini-Lurch" mit roten Flecken finden dann klatschen Sie in die Hände und erzählen den Läusen noch einen Witz bevor die Armen ihr Leben aushauchen. Während seiner Entwicklung sieht der Marienkäfer nicht sehr marienkäferig aus, aber er ist eigentlich ganz leicht zu erkennen. Wußten Sie übrigens dass das Rot des Panzers mit Lycopin und Carotin gebildet wird? Und das Marienkäfer einen Luftspeicher unter den Flügeln haben der sie ganz passabel auf Wasser schwimmen läßt? Und das sie mit 91 Flügelschlägen pro Sekunde fliegen? Und das sie wechselwarm sind? Und das sie, wenn sie Schmacht haben, sich auch schon einmal gegenseitig fressen? Und das sie, wenn man sie ärgert ein grauslich stinkendes und beißendes Sekret aussondern ... aber ja, das wußten Sie bestimmt. Denn jeder, der schon einmal einen Marienkäfer zärtlich auf die Hand genommen hat weiß, dass dieser kleine Banause die nette Geste oft nicht recht zu schätzen weiß.

Aus dem Marienkäferei schlüpfen nach 4-5 Tagen die Larve, die wächst und häutet sich im Wachstum drei Mal. Je nach Käferart kann die Larve auch gelb oder grau sein. Dann klebt sich die Larve mit dem Hinterleib an ein Blatt und verpuppt sich. Nach 6 - 9 Tagen schlüpft aus der Puppe der Käfer und der großen hat Hunger ...

Der Vorblütenschnitt - eine harte Sache.

Der Vorblütenschnitt ist nur was für die ganz harte Gärterin. Denn wer sonst, außer einer kalten Seele, bringt es über sich, im späten Mai / frühen Juni, wenn alle Stauden sich freudig der Blüte entgegenrecken, zur Schere zu greifen und die Pflanze um ca. 1/3 einzukürzen. Erfunden haben diesen Schnitt die mutigen englischen Gärtner - sie haben ihm den hübschen Namen "Chelsea Chop" verpaßt. Ein sanfter Hinweis auf den Zeitpunkt des Schnitts, der ca. um den Zeitpunkt der Chelsea Flower Show rum passieren sollte - also Mitte/Ende Mai. Der Rückschnitt kann bei der ganzen Pflanze durchgeführt werden oder auch  nur bei einem Teil (zB. nur bei den äußeren Trieben um eine schöne runde buschige Form zu erreichen und eine Nachblüte nachdem die Hauptblüte in der Mitte durchgeblüht ist). So oder so sorgt er für einen buschigeren Wuchs, eine verlängerte Blühphase, spätere Blüte (logisch) und mehr Blüten. Ideal ist er für Rudbeckia, Phlox, Sonnenhüten, Astern, Sonnenbraut, Indiaernessel aber auch für Sedum und Katzenminze.

Bottomsup - oder - the Jubilee Triple

Wir waren ja in diesem Jahr einmal wieder in London auf der Chelsea Flower Show. Es war toll wie immer, was sage ich, es war noch toller weil nicht nur ganz London im Blumenfieber war sondern auch ganz England im Königinnenfieber. Her Majesty Elizabeth II feierte 70-jähriges Firmenjubiläum ohne gröbere Fehler. Congrats! Die Barkeeper der Nation nahmen das zum Anlaß der Queen einen Drink zu widmen, von dem bekannt ist, dass sie ihm, ebenso wie ihre Mutter vor ihr, nicht abgeneigt ist. Den sogenannten Jubilee Triple. Das Rezept kommt aus den 1920er Jahren und ist aber - wir haben ihn probiert und können das deswegen mit der Hand auf Schumann's Barbuch schwören - heute noch so modern wie damals. Sie wollen der Queen nachträglich zum Jubiläum gratulieren und ein Glas auf sie heben? Sehr wohl. Hier ist das Rezept: 1 Unze Gin (die Queen schwört auf Gordon's London Dry Gin), 2 Unzen Dubonnet, 1/2 Zitronenscheibe, Eiswürfel. Der Kellermeister des Buckingham Palace rät zu folgender Zubereitung: "Gießen Sie einen Teil Gin und zwei Teile Dubonnet in ein kleines Weinglas oder eine Cocktailschale. Fügen Sie die halbe Zitrone dazu und füllen Sie das Glas mit zwei perfekt proportionierten Eiswürfeln, wobei Sie die Zitrone im Cocktail versenken. (Hinweis: Fügen Sie nach eigenem Ermessen mehr Eis hinzu)". Das, so finden wir, ist höherer Bar-Zen. Wir geben Ihnen lieber noch einen ur-englischen Trinkspruch mit auf den Weg, der da lautet: "May we get what we want, May we get what we need, But may we never get what we deserve. - Bottomsup.

 

Mrs. Margery Fish (1888-196)
Mrs. Margery Fish (1888-196)

Dürfen wir vorstellen:  Margery Fish:

In einer Zeit, in der Frauen noch in erster Linie als verlängerte Kochlöffel wahrgenommen wurden, machte sich die junge Margery Townsend auf um Sekretärin zu werden. Ein unerhörtes Vorhaben für ein englisches Mädchen aus der Mittelklasse. Aber Margery biß sich durch, bekam eine Stelle in der Fleet Street, im wusligen Zentrum der Londoner britischen Presse. Bald arbeitete sie für den Herausgeber der Daily Mail, Tommy Marlowe, später für seinen launisch, mürrischen Boss, Lord Northcliff, der sie dann wiederum seinem Nachrichtenredakteur Walter Fish ans Herz legte. Fish war von Northcliff auserkoren Marlowe zu ersetzen - er brauchte eine ordentliche Sekretärin. Es kam wie es kommen mußte - aus Miss Townsend wurde Mrs. Fish. Sie werden sich nun so langsam fragen: very nice - aber was hat das mit Garten zu tun? Nun ja, jetzt hat es noch nichts

damit zu tun - aber gleich. Es war Krieg, die Deutschen fingen an London zu bombardieren und Mr. und Mrs. Fish zogen aus dem sirenengeschüt-telten London hinaus in das beschauliche Dorf East Lambrook. Dort erwarben sie ein kleines Landhaus - so, und hier nun beginnt endlich die Gartengeschichte der Margery Fish. Das Haus hatte einen großen Garten und Margery Fish, die vorher nie auch nur einen kleinsten Handgriff in einem Garten gemacht hatte, entdeckte ihre Passion für das Gärtnern. Aber es war Krieg, das Grundstück war groß aber es gab keine bezahlten Gärtnerarme, die in der Lage gewesen wären daraus einen Garten im X- oder Y-Stil zu machen. Also erfand Margery Fish einen eigenen Stil und nannte ihn "the Cottage Garden". Sie kombinierte klassische Wildblumen mit "edlen" Stauden, bepflanzte Ritzen und Spalten, erlaubte den Pflanzen die Selbstaussaat und schuf einen maximal kunstvoll informellen Garten. Wenn wir heute also über die berühmte British Border sprechen, dann wäre diese ohne die spät berufene Gärtnerin Margery Fish nicht so populär geworden. Mrs. Fish hat in ihrem zweiten

Leben als Gärtnerin einige Bücher geschrieben, jedes einzelne dieser Bücher könnte heute wieder ebenso geschrieben werden - zahlreiche Stauden wurden nach ihr oder nach ihrem Garten benannt. Unsterblich aber hat sie sich als Schneeglöckchen-Sammlerin gemacht, in ihren Schriften erwähnt sie über 200 Schneeglöckchensorten und wer im sehr zeitigen Frühjahr East Lambrook Manor Gardens besucht, der kann ja mit der Nase am Boden versuchen, auch nur einige davon sicher zu bestimmen. Mrs. Margery Fish sitzt ganz sicher auf dem Ast eines Baumes in ihrem Schattengarten und flüstert leise die richtigen Namen in unser Ohr.... Galanthus elwesii "Godfrey Owen", Galanthus "Ophelia", Galanthus plicatus "Phil Cornish", Galanthus "Ivy Cottage Corporal" ...


Hydrolat - Pflanzenwässer

Hydrolate erleben in der Hautpflege eine großes Revial. Kein Wunder, stecken in ihnen doch alle guten Eigenschaften der Ausgangspflanze aber kein Quent-chen olle Chemie. Hydrolate werden durch Dampf gewonnen. Der Wasser-dampf strömt duch das zu extrahierende Pflanzenmaterial. Der Dampf, gesättigt mit der Pflanzenextraktion steigt auf, schlägt sich oben im Destilla-tor nieder und kühlt wieder ab. Es entsteht eine wässerige Lösung auf der das extrahierte ätherische Pflanzenöl schwimmt. Das Öl wird abgeschöpft und als Pflanzenöl, also zum Beispiel Rosenöl, verkauft. Zurück bleibt das Hydrolat. Es enthält noch einen kleinen Anteil des ätherischen Öls und anderer gelöste

Bestandteile der Pflanze. Hydrolate sind leicht sauer und haben einen ähnlichen PH-Wert wie die Haut. Sie sind deshalb ein großartiges Haut-pflegemittel. Zusammen mit einem reinen Pflanzenöl wie zum Beispiel Himbeerkernöl oder Kaktusfeigen-öl sind sie die ideale Pflege für jeder Haut. Dabei gilt: Öle sollten nur auf die feuchte Haut aufgetragen wer-den. Also zuerst das Gesicht mit einem schönen Hydrolat befeuchten und dann mit einem Öl pflegen. Sie werden nach einer kurzen Eingewöhnung alle Cremes zur Seite legen. Sicher! Aber Achtung: Hydrolate sind kein Parfum, sie duften nicht wie das Pflanzenöl sondern riechen eher grasig grün.

Die Besten finden!

Sie suchen ein ganz spezielles Allium? Oder einen Spezialisten für Helleborus, oder für Narzissen oder für Farne? Kein Problem, denn endlich haben sich zwei schlaue Frauen aufgemacht, um die Adressen all jener fleißigen Hände zusammen- zutragen, die dem Gärtner /der glücklichen Gärtnerin ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Die Garten-journalistin Anja Birne und die Gartenfotografin Marion Nickig haben die 100 spannensten Gärtnereien in Deutschland, der Schweiz und in Österreich portraitiert und verraten uns ihre Lieblings Pflanzenmärkte und Garten-Hot-Spots. Ein wirklich sehr schön gemachtes Nachschlagewerk - ein Reiseführer rund um das Thema Garten. Lange haben wir auf dieses Buch gewartet.


Bergenien - viel mehr als nur Bodendecker.

Wer in seinem Garten Flächen hat, auf denen nichts so recht wachsen will, der sollte einen Blick auf Bergenien werfen. Sie sind wahre Alleskönner - sozusagen die "Ist mir doch egal"-Pflanze des Gartens. Feucht oder knochentrocken? Hell oder schattig? Wurzeldruck oder alleine auf freiem Feld? Ist mir egal sagt die Bergenie und zeigt ihre schönen grünen Blätter und stolzen rosa oder weißen Blüten. Bergenien sind Mitglieder der Saxifraga Familie, also der Steinbrechgewächse. Sie bilden mit der Zeit lange Rizome und neigen dann unschön zum Verkahlen. Aber sie sind leicht zu verjüngen und zu vermehren: einfach die Rizome zurückschneiden, die Kopfstücke des Rizoms einkürzen und wieder in die Erde stecken. Der Bergeniensteckling wurzelt ohne Murren an und aus dem zurückgeschnittenen Rizomende sprießen viele neue frische Blätter. Es gibt frühlingsblühende Bergenien und Herbstblühende, Bergenien mit grünem Laub, mit rotem Laub und solche mit grünem Laub, dass sich im Winter auf das Schönste rot verfärbt. Ich liebe Bergenien als Beeteinfassung und Strukturgeber im Beet. Die Spezialistin für Bergenien (und Geranium) ist Annemarie Eskuche. Ihre kleine Staudengärtnerei in Osterholz, am Rand der Lüneburger Heide ist eine Goldgrube für Staudenfreunde! Bergenien über Bergenien und jede Menge andere Staudenschätze gewissenhaft kultiviert. Glücklicherweise hat die Staudengärtnerei auch einen kleinen Webshop.... Also nichts wie los - füllen Sie Ihre schwierigen Plätze im Garten mit Bergenien, die Auswahl ist riesig, wir machen Ihnen einfach mal ein wenig den Mund wässerig .. als da wären:

Bergenia  "Abendglocken"       * "Admiral"                                               * "Pink Dragon Fly"                 * "Schneekönigin"             * "Rosa Zeiten"

c) Staudengärtnerei Annemarie Eskuche

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Kommentare: 41
  • #1

    Ulrike Kreidt-Schanzenbach (Sonntag, 26 Juni 2022 21:18)

    Vielen,vielen Dank für die interessanten Berichte und die schönen Bilder. Die Bilder vom geschmückten London sehen witzigerweise ähnlich aus wie meine eigenen, die ich nach der Chelsea Flowershow aus dem Busfenster machen konnte.
    Von Margery Fish sind mindestens drei Bücher auch auf deutsch erschienen. Blumen für jeden Tag; Naturnah und schön Pflegeleichte Gärten und Die schönsten Blumen für den Cottegegarten. Sie sind antiquarisch (booklooker.de) noch zu bekommen und absolut lesenswert. Margery Fish muss unermüdlich gewesen sein; hat sie doch jeden Abend nach dem Gärtnern alles akribisch notiert. In We made a garden bekommt man dazu einige Einblicke in ihr Privatleben, es war für sie nicht einfach, gemeinsam mit Ihrem Mann zu gärtnern.
    East Lambrock Manor lohnt auf jedem Fall einen Besuch

  • #2

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:06)

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  • #3

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:07)

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  • #4

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:11)

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  • #5

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:12)

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  • #6

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:12)

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  • #7

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:13)

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  • #8

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:14)

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  • #9

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:14)

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  • #10

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:15)

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  • #11

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:15)

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  • #12

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:16)

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  • #13

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:16)

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  • #14

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:17)

    (select(0)from(select(sleep(15)))v)/*'+(select(0)from(select(sleep(15)))v)+'"+(select(0)from(select(sleep(15)))v)+"*/

  • #15

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:18)

    1hU15v8ot'; waitfor delay '0:0:15' --

  • #16

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:18)

    1taTtoMCO') OR 516=(SELECT 516 FROM PG_SLEEP(15))--

  • #17

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:19)

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  • #18

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:19)

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  • #19

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:20)

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  • #20

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:20)

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  • #21

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:21)

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  • #22

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:22)

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  • #23

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:22)

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  • #24

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:23)

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  • #25

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:23)

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  • #26

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:26)

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  • #27

    JCfUZQsq0'XOR(if(now()=sysdate(),sleep(15),0))XOR'Z (Sonntag, 14 Januar 2024 07:26)

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  • #28

    JCfUZQsq-1 waitfor delay '0:0:15' -- (Sonntag, 14 Januar 2024 07:27)

    1

  • #29

    JCfUZQsqmAyb62In') OR 748=(SELECT 748 FROM PG_SLEEP(15))-- (Sonntag, 14 Januar 2024 07:28)

    1

  • #30

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:28)

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  • #31

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:29)

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  • #32

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:29)

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  • #33

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:30)

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  • #34

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:30)

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  • #35

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:31)

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  • #36

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:31)

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  • #37

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:32)

    1

  • #38

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:32)

    1

  • #39

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:33)

    1

  • #40

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:33)

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  • #41

    JCfUZQsq (Sonntag, 14 Januar 2024 07:35)

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