Sommergrün,Wintergrün, Immergrün ….
…. und dann auch noch Halbwintergrün: 5 shades of Green – wo ist der Unterschied?
Fangen wir mit dem schönsten an: Das Sommergrün. Sommergrüne Pflanzen sind solche, die nur während der Wachstumsperiode im Sommer belaubt sind. Ist der Sommer vorbei – fallen die Blätter ab. Sommergrüne Pflanzen können in der kalten Jahreszeit mit den Wurzeln nur noch schlecht Wasser aufnehmen. Die Blätter können nichtmehr versorgt werden und werden abgeworfen. Das Wort „Sommergrün“ war früher im normalen Sprachgebrauch ziemlich weit verbreitet – es war die lyrische Beschreibung für die Heiterkeit und Fülle des Sommers. Wer weiß, wenn „Aura“ das Jugendwort des Jahres 2024 ist, hat „Sommergrün“ vielleicht Chancen in 2025. .. voll Swag sommergrün, ey oder?
Wintergrün: Wintergrüne Pflanzen sind eine coole Sache. Denn das sind Pflanzen, die ihre Blätter den ganzen Winter über behalten. ABER: sobald das Frühjahr über den Gartenzaun schaut werfen sie sie ab und schieben frisches, neues Laub. Sie sind so etwas wie das Beste aus zwei Welten. Wintergrüne Pflanzen geben dem Garten im Winter Struktur und sobald das Frühjahr vor der Türe steht fiedeln sie munter im allgemeinen Frühlingserwachen mit. Rotbuchen und Heinbuchen sind typische Wintergrünlinge, die Elfenblumen auf dem rechten Bild auch. Ihr Laub ist auch im Winter bezaubernd. Allerdings gilt füR die Elfenblume wie für andere Wintergrüne auch: es ist eine gute Idee, sie im zeitigen Frühjahr zurück zu schneiden. Dann treiben die neuen Blätter knackig grün und frisch und die Blüten sind besser zu sehen.


Dann gibt es die Wankelmütigen. Oder besser: die Kämpfer. Halbwintergrüne Pflanzen. Halbwintergrüne Pflanzen behalten ihre Blätter über den Winter. Sie kommen mit normalen Wintern klar. Aber wenn es richtig kalt wird, können sie die Blätter nicht mehr mit Wasser versorgen. Die Blätter rollen sich ein, um ihre Oberfläche zu verkleinern, und wenn es ganz hart wird, fallen sie ab. Ein typischer Vertreter dieser Gattung ist der Rhododendron. In sehr strengen Wintern wirft er die Blätter ab und schützt sich so vor Frost. In milden Wintern bleibt er komplett belaubt. Es ist nicht immer gesagt, dass diese Aktion gelingt. Aber in der Regel schlagen die Pflanzen im Frühjahr wieder aus.
Und dann gibt es auch noch die Hartgesottenen. Die, die immer so bleiben wie sie sind – egal ob Sommer, Herbst oder Winter. Das ist die Familie Immergrün. Heiß geliebt von der Gruppe der „ich will einen pflegeleichten Garten“-Gärtner. Oft verachtet von den anderen. Immergrüne Pflanzen sind – wie der Name schon sagt – immer grün. Was nicht heißt, dass sie nicht ab und an auch Blätter abwerfen um sich zu verjüngen. Aber man hat einfach den Eindruck, dass diese Pflanze mehr oder weniger gleich bleibt. Das hat etwas Beruhigendes. Es ist nicht so chaotisch wie das ewige Kommen und Gehen der flatterhaften Sommergrünen. Im Garten sind Immergrüne durchaus wichtig. Ihre große Zeit ist der Winter. Dann haben sie ihren großen Auftritt. In diese Gruppe gehören Klassiker wie Buchs, Kirschlorbeer, Ilex, Efeu und Co.


Und dann – ja – und dann gibt es noch eine riesiggroße Gruppe, über die überhaupt niemand spricht. Nirgendwo. Das kann nicht so bleiben! Das ist die große Gruppe der Nimmergrünen. Jeder Gärtner hat ein paar Vertreter davon in seinem Garten. Gerade waren sie noch grün – und dann auf einmal nicht mehr! Nimmergrüne sind eine harte Nuss. Denn: Was tun? Sofort ausreißen? Traurig abwarten ob noch was kommt? Wir haben hier einen Rat: treffen Sie im Mai, Juni, Juli und August auf einen Nimmergrünen dann spendieren Sie ihm eine Reise zum Kompost. Wenn Sie aber im September oder Oktober auf einen Nimmergrünen treffen – vielleicht einen, den Sie besonders gerne mögen – dann vergessen Sie ihn einfach bis zum nächsten Frühjahr. Vielleicht treibt er ja doch noch einmal aus.
Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen! Und wann ergrünt das Grün? Wenn die Blüten erblühn! Und was macht dann das Grün? Es grünt so grün! Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen!