Meisterbestäuber und Schädlingsfresser!
Im Sommer sieht man diese Meisterflieger überall über den Blumenbeeten stehen. Schwebfliegen, auch Stehflieger oder Schwirrfliegen genannt, gehören – wie der Name schon sagt, zu der Sippe der Fliegen. Mit bis zu 300 Flügelschlägen pro Sekunde können Sie wie ein Hubschrauber in der Luft stehen und blitzartig in jede Richtung manövrieren. Sie gehören zu den wichtigsten Nützlingen im Garten. Schwebfliegen fressen ausschließlich Nektar und Pollen und sind die absoluten Garten-Super-Bestäuber. Ebenso großartig aber ist, dass die Larven der räuberischen Schwebfliegensorten Schädlinge parasitieren und verputzen. Um nicht ihrerseits von Vögeln gefressen zu werden tarnt sich die super clevere Schwebfliege und tut so, als wäre sie eine wehrhafte Hornisse,

Gemeine Sumpfschwebfliege Keilfleckschwebfliegen Totenkopfschwebfliege Hainschwebfliegen
Biene, Wespe oder auch schon einmal als eine coole Phantasiemischung aus allen dreien. Die Mitglieder der in Deutschland rund 450 Mitglieder starken Familie haben zum Teil eigenartige Vorlieben. So mag die sehr elegante Keilfleckschwebfliege es gerne dreckig – sie legt ihre Larven in Jauchepfützen und dreckige Gewässer ab. Das hat ihr, und dem Teil ihrer Schwestern, die es ebenso halten, den Trivialnamen „Miestbiene“ eingebrockt. Sie scheint das mit Fassung zu tragen. Die räuberischen Mitglieder der Familie wie zum Beispiel die sehr häufig vorkommende Hainschwebfliege legen ihre Eier glattweg in die Kolonien der Blattläuse damit ihre Larven keinen Hunger leiden müssen. Die feine Stift- oder Langbauchschwebfliege sieht aus wie eine fliegende,
gestreifte Nadel. Eine Sorte mit vielen Unterarten, die auch für Schwebefliegenkenner schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die Große Schwebfliege ist vermutlich die am häufigsten auftretende Arte im Garten. Auch sie ist eine „Mistbiene“. Sie wird wegen ihres pummeligen gestreiften Körpers gerne mit einer Honigbiene verwechselt. Die Frühe Gelbrand-Schwebfliege wiederum legt ihre Larven in Ameisennester und ist als eine der ersten im Frühjahr unterwegs. Ein klein wenig hinterhältig ist die Hummel-Waldschwebfliege – sie tarnt sich als Hummel, schleicht sich in deren Nester ein und parasitiert die Hummel- und Wespenbrut. Im Garten trifft man auch oft die Gemeine Feldschwebfliege an. Auch sie reist erfolgreich auf dem „ich-bin-ein-sehr-gefährliches-Tier“-Ticket!

Langbauch- oder Stiftschwebfliege
Was für eine beeindruckende Insektenfamilie! Kaum zu glauben ist, dass einige Schwebfliegenarten im Herbst in großen Schwärmen in den Süden ziehen. Wenn man sich diese zarten Tiere betrachtet, kann man sich schwer vorstellen, dass sie in der Lage sind, über die kalten Alpen zu fliegen und so weite Strecken zurückzulegen.

Große Schwebfliege Hummelwaldschwebfliege Gemeine Feldschwebfliege Frühe Gelbrandschwebfliege
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu Wespen, Hornissen und Bienen ist übrigens: die echten Vertreter dieser Arten haben 4 Flügel. Den Schwebfliegen hat die Natur nur 2 Flüge spendiert. Schwebfliegen sind neugierig. Sie kommen bei offenem Fenster oft in die Wohnung. Leider sind sie nicht klug genug, um auch wieder hinauszufinden. Gefangen in der Wohnung können sie nicht lange überleben. Sie verdursten in recht kurzer Zeit. Zum Glück kann man die kleinen Identitätsbetrüger ohne Gefahr für Leib und Leben ins Freie befördern.