Oder: Kaltkeimer säen leicht gemacht!
Ich liebe Mohn – aber ich habe immer Probleme damit, ihn in ausreichender Menge groß zu bekommen.
Immerhin weiß ich warum das so ist:
* Mohn liebt einen luftigen Standort ohne Konkurrenz.
Und:
*Mohn ist ein Kaltkeimer – er muß durch eine Kälteperiode damit er keimen kann.
Mohn ist also ein klassischer Kandidat für die Herbstaussaat. Das tue ich auch brav, aber oft sind Beetflächen, die im Herbst leer und wunderbar frei aussehen, im Frühjahr, wenn der Mohn keimen will, knallvoll und belegt mit Frühblühern. Das wiedrum mag der Mohn überhaupt nicht.
Eine Aussaat im Frühjahr direkt an freie Stellen im Beet wäre ideal – aber wie kriegt man dann die Stratifizierung – also den notwendigen Kältereiz hin? Wir sind vor einiger Zeit über einen super coolen little Kniff hierzu gestolpert: Mohn on the rocks! Einfach die Mohnsaat in kleine Eiswürfel einfrieren. Voilà – der Kältereiz! Und dann die Eiswürfel im Frühjahr direkt an Ort und Stelle ausbringen. Die Würfel schmelzen. Die feine Saat wandert mit dem Wasser in die Erde. Das ist genial, denn Mohn ist ein Lichtkeimer – ihm reicht ein es wenn er leicht eingeschwemmt wird.
Die Eiswürfel kann man im Frühjahr zielgenau in den Lücken zwischen den Frühblühern platzieren.
1) Füllen Sie die Eiswürfelformen erst halbvoll mit Wasser – dann kurz anfrieren lassen – dann die Saat darauf.
2) Dann wieder mit etwas Wasser auffüllen.
3) So im wahrsten Sinn des Wortes „kaltgestellt“ warten die Samen auf den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat.
Genial – oder?



Natürlich kann man diese Methode für alle Kaltkeimer anwenden. Es ist deutlich einfacher, als die Saat mühsam im Kühlschrank zu stratifizieren. Aber besonders gut eignet sich sich für Lichtkeimer und Saatgut von Pflanzen, die nicht gerne umgepflanzt werden. ….ok, diese Idee hat ihre Grenzen. Wenn Sie vorhaben ein Mohnfeld anzulegen wie das auf dem unteren Bild, dann würde ich doch eher zu altbewährten Aussaatvarianten greifen.
